Zeichnungen von Joachim Schwitzler in der Kunstgrenze Galerie
Vom 30. Oktober bis 28. November 2021 sind in der Galerie „Kunstgrenze“ die Zeichnungen von Joachim Schwitzler zu sehen.
Mit den über einem Dutzend Zeichnungen ist es seine erste Einzelausstellung in Deutschland. Davor waren die Werke erstmals in einer Gruppenausstellung im schweizerischen Diessenhofen zu sehen.
Eigentlich kommt Joachim Schwitzler von der Fotografie. Der in Konstanz lebende und arbeitende Künstler trat mit verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen in der Bodenseeregion immer wieder in Erscheinung.
Mit den Zeichnungen begann Johannes Schwitzler etwa 2016. Auf A-5 Papier, mit dünnem, schwarzem Strich. Das Gezeichnete gelangt dabei zu ihm, nicht umgekehrt.
Diese stillen Momente einer Art inneren Einkehr, der Abgeschiedenheit von der Welt sowie einer direkten Zugewandtheit zum Geschehen auf dem Blatt beruhen auf einer innigen und lebhaften Verbindung.
Ausstellungseröffnung: Freitag, 29. Oktober 2021, 19.00 Uhr
Finissage: Sonntag, 28. November 2021, 11.00 Uhr
Galerie Kunstgrenze, Kreuzlinger Strasse 56, 78462 Konstanz
www.kunstgrenze-galerie.ch
Kunstgrenze mit Corona Zaun im Juni 2021
Warum die Ausstellung "An die Grenze kommen" jetzt an der Kunstgrenze stattfinden muss, wissen wir nicht. Geplant war es ursprünglich anders.
Im Sommer 2020 plant das Departement Gesellschaft Kreuzlingen in Kooperation mit dem Kulturamt Konstanz die Ausstellung beim Grenzübergang «Kreuzlinger Tor», um «in diesen besonderen Zeiten den persönlichen Geschichten eine Plattform geben zu können». Die Bevölkerung wird aufgerufen seine persönlichen Erfahrungen, Geschichten, Bilder, etc. digital einzureichen. Der Rücklauf scheint gering zu sein. Die Einreichfrist wird verlängert bis zum 30. Oktober 2020.
Die Stadt Kreuzlingen schreibt auf dem Plakat (das seit dem 9. Juni 2021 an der Kunstgrenze steht): «Der vom Departement Gesellschaft der Stadt Kreuzlingen im November 2020 gestartete Aufruf, Texte, Bilder und Videos, die im Zusammenhang mit der Grenzschliessung entstanden sind, stiess auf grosse Resonanz. Nicht alle Beiträge können an dieser Stelle gezeigt werden.»
Woher kommt dieser Gesinnungswandel? Es war nie die Rede davon, dass entlang der Kunstgrenze auch 2021 wieder «Corona Zäune" aufgestellt werden.
Die Johannes Dörflinger Stiftung hat das Ganze frühzeitig zu Ohren bekommen. Am 29. April 2021 möchte der Künstler Einsicht der geplanten Aktivitäten entlang der Kunstgrenze und bittet ausdrücklich und schriftlich darum, dass die Skulpturen nicht wieder beeinträchtigt werden. Nach Einsicht der Unterlagen wird klar, dass entlang der Kunstgrenze – genau auf der Grenzlinie zwischen den Skulpturen wieder Doppelzäune stehen sollen!
Am 9. Mai 2021 bittet die Stiftung darum, dass bei der Aktion «an die Grenze kommen» deshalb ein anderer Standort als die Kunstgrenze gewählt wird. Am 13. Mai 2021 bittet die Stiftung ein weiteres Mal, einen anderen Standort als die Kunstgrenze zu wählen. Die Grenze war ja überall zwischen Kreuzlingen und Konstanz geschlossen.
Am 19. Mai 2021 kommt die Antwort der Stadt Kreuzlingen: «Auf dem Gelände Klein Venedig entlang der Grenze werden wir zwei je 15 m lange Zäune (2 m hoch) im Abstand von 2 m aufstellen. Auf diesen Bauzäunen werden wir die vielen eingereichten Dokumente, Bilder und Beschreibungen aufhängen. Wir haben sogar Originalmaterial von 2020 erhalten.»
Am 26. Mai 2021 schaltet sich Stiftungsrat Christoph Bauer, Leiter Kunstmuseum Singen ein und schreibt der Stadt Kreuzlingen:
«Für den Künstler Johannes Dörflinger und die Johannes Dörflinger Stiftung ist es wichtig, dass der Aufstellungsort für die Aktion "An die Grenze kommen" keinen Eingriff in die künstlerische Integrität und in die inhaltlich-symbolische Gestalt der Skulpturen und in das Gesamtensemble der "Kunstgrenze" darstellt. Bekanntlich ist die künstlerische Haltung Johannes Dörflingers eine
offene, wofür nicht zuletzt die linearen, nicht geschlossenen, spielerisch-leichten Formen der Tarot-Skulpturen und das Ausrücken einzelner Arbeiten aus der geraden Linie der meisten Tarot-Figuren stehen. Auch hat Johannes Dörflicher vor Ort bewusst keine Arbeiten mit festgelegter Symbolik, sondern vielmehr offene Zeichen gesetzt, die – in der Art eines Magiers - den Horizont der Betrachter erweitern und öffnen
sollen. Dass ein Land-Art- / Public–Art–Projekt ohne den umgebenden Landschaftsraum, durch den es rhythmisch "tanzt", nicht gesehen werden kann, versteht sich von selbst. Es geht mithin nicht nur um die Skulpturen, sondern auch um den Ort. Nicht zuletzt die Offenheit, für die das Kunstwerk steht, führte letztlich zur Annahme des Projektes "Kunstgrenze" am gewählten Standort durch die beiden Städte Konstanz und Kreuzlingen, die auf diese Art ein Zeichen für die Öffnung der (Staaten-)Grenze und für die Verbundenheit beider Städte setz(t)en. Die Aufstellung des Corona-Doppelzauns konterkarierte diese Intention.
Ich plädiere dafür und bitte die Projektorganisatoren des Vorhabens "An die Grenze kommen", dass Sie einen Standort wählen, der in die "Kunstgrenze" nicht eingreift. Der Standort sollte nicht inmitten, unter, nahe an oder in Linie der Tarot-Figuren der "Kunstgrenze" sein, da dies - s.o. -zu einer Verkehrung der Intentionen des Künstlers und des Werks führte.
Am 27. Mai 2021 schreibt die Stadt Kreuzlingen nun: «…. Die Ausstellung lebt aus den über 70 eingereichten Zeitdokumenten, Geschichten, Bildern, Erinnerungen und Filmsequenzen, die wir an den ca. 15 m langen doppelten Bauzaun befestigen». Einige Originalstücke sind auch dabei, am Originalort, wollen wir ihn wieder aufstellen».
Am 9. Juni 2021 stellt die Stadt Kreuzlingen die geplanten Doppelzäune auf. Am Originalort, auf der Grenzlinie – zwischen den Skulpturen von Johannes Dörflinger. Die Stiftung bittet ein weiters Mal, einen anderen Standort zu wählen und schreibt der Stadt Kreuzlingen folgendes:
Nun steht der Doppelzaun doch zwischen und in der Reihe der Arbeiten von Johannes Dörflinger und konterkariert so die künstlerische Aussage der raumbezogenen Arbeit. Wir bitten weiterhin um einen anderen, sichtlich abgerückten Standort.
Die von der Stadt Kreuzlingen für den 28. Mai geplante und dann auf den 4. Juni und weiter auf den 11. Juni 2021 verschobene Ausstellung ist eröffnet.
Jetzt ist es an der Zeit, nun endgültig die Urheberrechte des Künstlers zu respektieren und sofort einen anderen Ort für die Doppelzäune zu finden.
Kunstgrenze muss wegen Ausstellung eventuell versetzt werden
Die Stadt Kreuzlingen muss oder will an die Grenze kommen , da die Doppelzäune zur aktuellen Ausstellung gemäss Ausstellungsmachern genau an der Grenzlinie stehen müssen.
Muss der Künstler Johannes Dörflinger zum Schutz seiner Urheberrechte die Skulpturen jetzt selber verlegen? Die Ausstellung dient offensichtlich der Erinnerung des letztjährigen Corona-Zauns. Damals wurden die Doppelzäune nicht primär wegen der Grenzschliessung, sondern als Corona-Schutzmassnahme errichtet, gemäss Bundesrätin Keller Sutter.
Karikatur von Simon Dittrich
Kreuzlingen will "An die Grenze kommen".
Urheberrechtsverletzung durch die Stadt Kreuzlingen
Die Stadt Kreuzlingen will die Aktion trotzdem an der Kunstgrenze durchziehen, obwohl der Künstler (Urheber) am 29. April 2021 ausdrücklich darum gebeten hat, die Doppelzäune nicht entlang seines Werkes aufzustellen. Die Dörflinger Stiftung hat bei den Verantwortlichen der Stadt Kreuzlingen letztmals am 9. Juni 2021 schriftlich darum gebeten, nicht auf der Grenzlinie und nicht zwischen den Skulpturen diese nun behängten Zäune aufzustellen.
Kunstgrenze: erneuter Corona Doppelzaun nach der Pandemie
Entlang der Kunstgrenze errichtet die Stadt Kreuzlingen im Juni 2021 erneut einen Doppelzaun. Es muss unbedingt an den Corona-Zaun vor einem Jahr erinnert werden! Ein aktueller Bezug zur Grenzschliessung während des zweiten Weltkrieges muss geschaffen werden! Egal wieviel Sinn es macht. Egal wieviel es kostet. Die Stadt kann sich diesen Aktionismus offensichtlich (noch) leisten. Trotz Pandemie.
Manchmal ist es sinnvoller einfach "NICHTS" zu tun.
An die Grenze kommen
Kunstgrenze: Errichtung der Doppelzäune am 9. Juni 2021
Die Stadt Kreuzlingen kann nicht genug bekommen von ihren Doppelzäunen. Wir sollen jetzt wieder alle dran erinnert werden, was vor einem Jahr war. Wie schrecklich.
Aber vielleicht ist ja die Stadt Kreuzlingen nur sehr besorgt, dass sie sich jetzt schon auf die nächste Pandemie vorbereiten will.
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