Fery Müller's ambivalente Wesen

Adlertauben sind für Fery Müller ambivalente Wesen, weder Adler noch Taube. Was die Natur mit ihrer experimentellen Entwicklung und auch gnadenloser Verwerfung zeigt, fasziniert den Künstler schon lange. In seiner Kunst geht es um Transformation, evolutionäre Umwandlung.

Die mittelalterliche Adlertaube auf der Goldscheibe in der Krypta ist für Fery Müller ein Mischwesen, das er in eine mosaikartige Skulptur des 21. Jahrhunderts transformiert hat.  Die Verwendung von Spiegel und die klaren Farben des Keramikmaterials verleihen den Skulpturen starke optische Präsenz. Die Reflexion der Umgebung bildet Störung und Dialog gleichermaßen.  Durch die Einbeziehung des Betrachters entsteht ein interaktives kinetisches Element; bis hin zur Entmaterialisierung, wenn Spiegelung und Hintergrund identisch werden.

Die Skulpturen sind bis zum 31. Mai 2019 in der Kunstgrenze Galerie Konstanz sowie bei Annick Schmuckdesign an der Kreuzlingerstrasse in Konstanz ausgestellt.